Der Fakultätentag Informatik vergibt in diesem Jahr erstmals einen Preis, um herausragende Gleichstellungsarbeit bei seinen Mitgliedern und Gästen zu würdigen. 

Die rasanten Entwicklungen in der IT und insbesondere der KI spielen mehr denn je eine enorme Rolle im Alltag aller Menschen unserer Gesellschaft. IT-Experten werden überall gesucht. Wenn wir uns jedoch die Menschen ansehen, die im IT-Bereich arbeiten, sei es in der Entwicklung oder in den Anwendungen, wird uns klar, dass wir die Vielfalt erhöhen müssen. Die Statistiken der vergangenen Jahre weisen einen Frauenanteil von 10 bis 30 % in den Fakultäten für Informatik auf allen Ebenen von Studentinnen über Mittelbau bis hin zu Professorinnen aus. Diese Zahlen hängen natürlich vom Feld ab. Beispielsweise gibt es in der technischen Informatik nicht so viele Frauen wie in der Medieninformatik. Mehr Vielfalt hat jedoch viele Vorteile: Sie trägt dazu bei, die Bedürfnisse einer Gesellschaft in ihrer gesamten Tiefe und Breite zu erfassen und die unbewusste Voreingenommenheit (unconscious Bias) bei der Entwicklung und Anwendung der IT-Technologien zu beseitigen.

Darüber hinaus könnten wir angesichts der steigenden Nachfrage nach IT-Fachkräften die Beteiligung von Frauen in diesen Bereichen erhöhen. Und was am wichtigsten ist: Wenn wir eine Welt schaffen, die für Frauen und Minderheiten im Allgemeinen sicher ist, haben wir eine Welt, die für alle sicher ist. 

FTI setzt sich für Chancengleichheit für alle ein und um die Gleichstellung an den Fakultäten der Informatik zu fördern, vergibt das FTI erstmals einen Preis. Gleichstellung wird hier umfassend verstanden und behandelt und schließt insbes. die Aspekte Geschlecht, Inklusion, (Inter-)Nationalität, soziale Herkunft und Gerechtigkeit ein.

Der Preis ist mit 2000 € dotiert und wird an Einzelpersonen und Personengruppen aus den FTI-Mitgliedsfakultäten und -fachbereichen verliehen, die sich herausragend für die Gleichstellung in der Informatik engagieren.

Vorgeschlagen werden können:

  • erfolgreich umgesetzte Gleichstellungskonzepte (mit entsprechenden Kennziffern),
  • laufende Projekte, die Gleichstellung und Diversität fördern,
  • weitere Innovative Ansätze, die Gleichstellung und Diversität erhöhen.

Die Auswahlkriterien umfassen insbesondere die Originalität und den gemessenen Erfolg der Maßnahme.

Vorschlagsberechtigt sind die Dekaninnen und Dekane der Mitglieds- und Gastfachbereiche des Fakultätentag Informatik sowie die Konferenz der Informatikfachschaften. Pro Hochschule kann maximal ein Vorschlag eingereicht werden.

Die paritätisch besetzte Jury wünscht sich die Einreichung einer maximal dreiseitigen Darstellung des Projekts und der entsprechenden Kennziffern, die den Erfolg zeigen. Weitere Details und Informationen zur Maßnahme können gerne im gleichen PDF-Dokument angefügt werden. Das Dokument ist in elektronischer Form per Upload in die FTI-Cloud unter https://cloud.ft-informatik.de/im Folder „Gleichstellungspreis 2023 – [Univ. Name]“ einzureichen.

Einreichungsfrist ist 14. Juli 2023. Die Preisverleihung ist für den 20. November 2023 im Rahmen der Festveranstaltung „50 Jahre Fakultätentag Informatik“ in Berlin geplant.

Zugang zur FTI-Cloud und damit die Möglichkeit zum Upload haben insbes. die FTI-Repräsentanten der Mitgliedsfakultäten. Hochgeladene Arbeiten und Daten werden vom Entscheidungsgremium vertraulich behandelt, ausschließlich für den Zweck der Auswahl für den diesjährigen FTI-Gleichstellungspreis verarbeitet und keinesfalls an Dritte weitergegeben. Bei eventuellen Problemen beim Zugang zur FTI-Cloud wenden Sie sich bitte an admin@ft-informatik.de.

Entscheidungsgremium:  

Das Entscheidungsgremium wurde vom Vorstand des Fakultätentags Informatik benannt und hat folgende Mitglieder:

  • Felix Kettenbeil, Universität Göttingen (studentisches Mitglied)
  • Katharina Lantzke, Universität Düsseldorf (studentisches Mitglied)
  • Prof. Dr.-Ing. Alejandro Masrur, TU Chemnitz
  • Prof. Dr. Sanaz Mostaghim, Universität Magdeburg (Vorsitz)
  • Prof. Dr. Andreas Podelski, Universität Freiburg
  • Prof. Dr. Ute Schmid, Universität Bamberg

Beitrag von Prof. Dr. Sanaz Mostaghim