Der Fakultätentag Informatik (FTI) feierte am 20. November 2023 sein 50-jähriges Bestehen mit über 120 Gästen aus Wissenschaft, Wissenschaftsorganisationen und Wissenschaftspolitik mit einer Festveranstaltung im Futurium in Berlin. Dort wurde im Rahmen eines bunten Wissenschaftsprogramms unter dem Motto „Die Zukunft der universitären Informatik“ erstmalig der mit 2000 € dotierte Preis für herausragende Gleichstellungsarbeit vergeben. Mit diesem Preis würdigt der FTI bei seinen Mitgliedern erfolgreich umgesetzte Gleichstellungskonzepte, laufende Projekte und weitere innovative Ansätze, die Gleichstellung und Diversität fördern. Gleichstellung wird hier umfassend verstanden und schließt insbesondere die Aspekte Geschlecht, Inklusion, (Inter-)Nationalität, soziale Herkunft und Gerechtigkeit ein.
Diesjährige Gewinnerin des Preises für herausragende Gleichstellungsarbeit ist die Universität Bremen für das Projekt „Informatica Feminale: Internationale Sommeruniversität für Frauen in der Informatik“. Professor Rolf Drechsler, Dekan des Fachbereichs Mathematik und Informatik, Veronika Oechtering, Mitbegründerin der Informatica Feminale und Leiterin des Kompetenzzentrums Frauen in Naturwissenschaft und Technik der Universität Bremen, sowie Henrike Illig, Projektkoordinatorin der Informatica Feminale und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kompetenzzentrum, nahmen den Preis aus den Händen der Jury-Vorsitzenden Sanaz Mostaghim, die auch Professorin an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und erste stellvertretende FTI-Vorsitzende ist, entgegen.
Die Laudatio hielt Professorin Christiane Floyd, die 1978 als erste Professorin für Informatik im deutschsprachigen Raum an die Technische Universität Berlin berufen wurde. Sie stellte die Informatica Feminale als einen „vernetzten Leuchtturm“ auf dem Gebiet der Gleichstellung heraus, denn das Projekt erstrahlt über die ganze Republik und bis ins benachbarte Ausland. Seit 26 Jahren nehmen an der mehrwöchigen Sommeruniversität an der Universität Bremen jährlich etwa 200 Studentinnen der Informatik und Dozentinnen aus Wissenschaft und Wirtschaft teil. Das informatische und feministische Programm umfasst Projektlernen, Praxisorientierung, gesellschaftliche Integration und Verantwortung sowie Interdisziplinarität. Frau Floyd gratulierte der Universität Bremen zu diesem herausragenden Projekt und stellte fest, dass „dieses Konzept blüht und immer mehr blüht.“