Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) analysiert jährlich den Stand der Bildung weltweit. Die Ergebnisse ihrer diesjährigen Studie zeigen die Stärken Deutschlands im Bereich der MINT-Bildung. Mit einem Anteil von 35% an MINT-Abschlüssen im tertiären Bildungsbereich nimmt Deutschland im internationalen Vergleich eine Spitzenposition ein.
Insgesamt belegt die Studie einen hohen Bildungsstand bei anhaltender Chancenungleichheit. Fast die Hälfte aller Erwachsenen in den OECD-Ländern verfügen über einen Abschluss im Tertiärbereich. Jedoch hat sich deren Zunahme seit dem Jahr 2021 verlangsamt. In allen Ländern erreichen Kinder aus benachteiligten Familien deutlich seltener einen höheren Bildungsstand. Im Durchschnitt der OECD haben nur 26% der jungen Erwachsenen mit Eltern ohne Abschluss im Sekundarbereich II einen Abschluss im Tertiärbereich.
Kritisch betrachtet die OECD auch die Erfolgsquoten. Nur 42% der Anfängerinnen und Anfänger in Bachelorbildungsgängen erwerben innerhalb der regulären Ausbildungsdauer ihren Abschluss; diese Quote steigt nach 1 (bzw. 3) zusätzlichen Jahr(en) auf 58% (68%). Die Erfolgsquoten sind besonders gering bei den Männern mit nur 62%, die innerhalb von 3 Jahren nach dem Ende der regulären Ausbildungsdauer abschließen, gegenüber 74% bei den Frauen.
Der Lehrkräftemangel macht es in vielen Ländern schwieriger, gut ausgebildete Lehrkräfte zu gewinnen und zu halten. Um den Mangel abzufedern, sind laut OECD quereinsteigende Lehrkräfte wichtig, da sie gleichzeitig eine größere Bandbreite an Kompetenzen in den Beruf mitbringen.