In dem Positionspapier fordert der WR vor dem Hintergrund der Konkurrenz um Arbeitskräfte und dem internationalen Wettbewerb eine grundlegende Reform der Personalstrukturen im deutschen Wissenschaftssystem. Dazu hat der WR ein Personalstrukturmodell mit vier Stellenkategorien sowohl für wissenschaftliche als auch wissenschaftsnahe Aufgabenprofile entwickelt und fordert attraktive Dauerstellen neben der Professur einschließlich in den Bereichen IT, Infrastruktur und Wissenschaftsmanagement.

Die Personalstrukturreform sieht die folgenden Eckpunkte vor: (a) eine klare Unterscheidung zwischen Daueraufgaben und Qualifizierung; (b) eine Befristung im Wesentlichen nur für Qualifizierungs- und Projektstellen; (c) eine Entscheidung über den Verbleib im Wissenschaftssystem bereits zwei bis drei Jahre nach der Promotion; (d) deutschlandweit vergleichbare wie auch international anschlussfähige Stellenprofile.

Bei der Umsetzung seiner Vorschläge wären laut WR in deutschen wissenschaftlichen Einrichtungen insbes. Department-Strukturen mit flachen Hierarchien hilfreich. Zudem sollte das Personalstrukturmodell an das jeweilige Profil einer wissenschaftlichen Einrichtung angepasst werden. Voraussetzung für die Umsetzung der Vorschläge ist allerdings, dass Bund, Länder und Tarifpartner entsprechende hochschul-, personal- und tarifrechtliche Reformen auf den Weg bringen. 

In der Pressekonferenz des WR zur Vorstellung des Positionspapiers wurde deutlich, dass innerhalb des Wissenschaftsrats und der Wissenschaftspolitik davon ausgegangen wird, dass eine Umsetzung der Empfehlungen in weiten Teilen auch ohne zusätzliche Finanzmittel für die Hochschulen gelingen kann und dass das Positionspapier einen wichtigen Impuls für die Novelle des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) liefert.

WR-Positionspapier zu Personalstrukturen

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