In einer Kurzstellungnahme zu den Empfehlungen des Wissenschaftsrats (WR) zu Personalstrukturen im deutschen Wissenschaftssystem hat der FTI-Dachverein 4ING der Fakultätentage der Ingenieurwissenschaften und der Informatik im Einklang mit dem WR betont, dass „wissenschaftliches Personal Grundlage eines leistungsfähigen Wissenschaftssystems ist. Herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler klug zusammengeführt sind die Garanten von Innovativität, Zukunftsfähigkeit und gesellschaftlichem Fortschritt. Attraktive Rahmenbedingungen zu bieten, muss das grundsätzliche Anliegen wissenschaftspolitischer und institutioneller Gestaltungsbemühungen sein.“

4ING gibt zu bedenken, dass sich die vom WR angeregte große Strukturreform, die sich über alle an Wissenschaft beteiligten Einrichtungen erstrecken soll, über mehr als ein Jahrzehnt hinziehen und erhebliche Kapazitäten in den jeweiligen Einrichtungen binden werde. Im Gegensatz zum WR, sieht 4ING schon auf Grund der derzeitigen Sparwelle eine kostenneutrale Umsetzung als nicht realistisch an. Auch sieht 4ING die Gefahr, dass das vom WR entwickelte generische Personalstrukturmodell in jedem Bundesland anders umgesetzt werden und es somit zu einem „Flickenteppich“ an Regelungen kommen könne, die die innerdeutsche akademische Mobilität zumindest stark behindere. Wie viele Stellen neben bzw. unterhalb der Professur benötigt und ob dies auch Dauerstellen sein werden, würde nicht nur von den lokalen Gegebenheiten abhängen, sondern sei auch von den fachspezifischen Bedarfen abhängig. 

Generell müssten laut 4ING offene, durchlässige Personalstrukturen geschaffen werden, welche Berufungen aus der Wissenschaft, Industrie und Verwaltung zulassen. Es benötige Leistungs- und wettbewerbsorientierte Karriereförderung im Wissenschaftssystem sowie Schaffung eines Forschungsumfeldes, welches die Kooperationen mit Industrie und Gesellschaft stärkt. Dazu würden Forschungsinfrastruktur genauso wie Personal für den Betrieb und Verwaltung zählen. Befriste Qualifikationsstellen dürften nicht zur Finanzierung von wissenschaftlichen Dauerstellen umgewidmet werden.

4ING-Kurzstellungnahme zu den WR-Empfehlungen zu Personalstrukturen

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