Auf der Mitgliederversammlung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) am 14.05.2024 wurde das Themengebiet „Macht und Verantwortung“ diskutiert und Maßnahmen zur Vorbeugung von Machtmissbrauch an Hochschulen verabschiedet. Gerade die formellen und informellen Strukturen und Abhängigkeiten an Hochschulen bspw. im Rahmen von Qualifikationsarbeiten, in denen Professorinnen und Professoren oftmals sowohl Betreuende als auch Vorgesetzte und Gutachtende sind, führten zu missbrauchsanfälligen Verhältnissen.
In den Empfehlungen, in denen sich die HRK klar gegen Machtmissbrauch positioniert, heißt es: „Den Hochschulen kommt daher eine besondere Verantwortung in der Etablierung einer positiven Führungskultur sowie der kritischen Reflexion über und möglichen Neugestaltung von bestehenden Arbeits- und Betreuungsverhältnissen zu, um Machtmissbrauch vorzubeugen und ihm adäquat zu begegnen.“ Wichtig sei hierbei die Bewusstseinsbildung und die Weiterbildung aller an den Hochschulen tätigen Personen.
Der Fakultätentag Informatik spricht sich dafür aus, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern am Beginn ihrer Karriere zu vermitteln, welche Praktiken an Hochschulen üblich sind, damit der wissenschaftliche Nachwuchs Machtmissbrauch leichter erkennen und ansprechen kann. Da Gepflogenheiten oft fachspezifisch sind, hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) auf Ihrem Portal zur wissenschaftlichen Integrität ihre „Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis“ fachspezifisch konkretisiert.
Empfehlungen der HRK-Mitgliederversammlung zu Macht und Verantwortung