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Der Dachverein 4ING des Fakultätentag Informatik stellt sich vor

Seit 2006 ist 4ING der Dachverein des Fakultätentag Informatik. Der Vorsitzende von 4ING, Herr Prof. Dr.-Ing. habil. Olaf Wünsch, und die Geschäftsführerin, Frau Heike Schmitt, stellen 4ING in ihrem Gastbeitrag vor.

4ING ist der Dachverein der Fakultätentage der Ingenieurwissenschaften und der Informatik an Universitäten. Am 19.7.2006 haben sich die vier Fakultätentage Bauingenieurwesen, Geodäsie und Umweltingenieurwesen, Elektrotechnik und Informationstechnik, Informatik sowie Maschinenbau und Verfahrenstechnik zusammengeschlossen, um der Stimme der Wissenschaft in diesen Bereichen ein größeres Gewicht zu verleihen. Der geistige Vater von 4ING aus der Informatik war Prof. Dr. Dr. h.c. Volker Claus, Universität Stuttgart, der sich über viele Jahre im Fakultätentag Informatik engagiert hat.

Nachdem die Politik auch für die 4ING-Fächer beschlossen hatte, deren Studienstruktur vom Diplomstudiengang auf die gestufte Studienstruktur Bachelor/Master umzustellen, sahen die Fakultätentage die Notwendigkeit ihre fachlichen Interessen selbst zu vertreten. Man hatte die Erfahrung gemacht, dass ein einzelner Fakultätentag kein politisches Gehör findet. Der Allgemeine Fakultätentag (AFT), der sich im Jahr 2000 gegründet hat, um der Fächersicht gegenüber der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) Rechnung zu tragen, hat die 4ING-Gründung von Anfang an unterstützt. Auch der Deutsche Hochschulverband hat die 4ING-Gründung wohlwollend begleitet.

Im Bologna Prozess gab es seit dem Bergen Communiqué im Jahr 2005 auch in Deutschland die Diskussion die strukturierte Promotion als Standardmodell der Promotion einzuführen, vielen dürfte dies unter dem Begriff „Bologna 3rd Cycle“ bekannt sein. Diese Einführung hätte eine Gefährdung des Lehr- und Forschungsbetriebs in den 4ING-Fachrichtungen an den Universitäten bedeutet. Daher setzt sich 4ING seit Gründung für den Erhalt der Assistenzpromotion und einer Abkehr von der Zuordnung der Promotion als 3. Zyklus ein. Das erste 4ING-Positionspapier widmet sich diesem Thema. Die gesamte Community war durch diese Idee aufgeschreckt, so dass das Papier von allen namhaften Organisationen – wie z. B. GI, VDMA, ZVEI, VDE, acatech und DECHEMA – mitunterzeichnet wurde. 

Das Thema „Erhalt der Assistenzpromotion“ poppte im Laufe der Jahre immer wieder hoch, so auch durch Vorschläge aus den Niederlanden ein sog. European Engineering Doctorate europaweit einzurichten, das 1 Jahr Theorie und 1 Jahr Versuche in der Industrie beinhalten sollte. Das konnte durch eine schnelle Reaktion von 4ING und mit unerwarteter Unterstützung der Bundeskanzlerin verhindert werden.

4ING hat sich zu vielen weiteren Themen im Bologna Prozess engagiert und Arbeitsgemeinschaften eingerichtet wie z. B. zum Deutschen Qualifikationsrahmen, hier war Herr Prof. Dr. Uwe Kastens, Universität Paderborn für den FTI über Jahre aktiv. Ebenso hat 4ING das Beispiel des FTI, der mit dem FBTI und der GI schon früh einen Fachqualifikationsrahmen (FQR) erstellt hat, genutzt, die anderen 3 Fakultätentage zu motivieren, ebensolche FQR aufzustellen.

Gute Lehre ist 4ING wie den vier Mitgliedsfakultätentagen ein Herzensanliegen. Zur Förderung guter und innovativer Lehre vergibt 4ING daher gemeinsam mit dem Stifterverband den Ars legendi Fakultätenpreis Ingenieurwissenschaften und Informatik an Mitglieder des 4ING-Verbundes. Der Preis ist mit 25.000 € dotiert und wurde bereits zweimal Lehrenden des FTI (2017: Frau Prof. Dr. Katharina Zweig, RP TU KL-LD und 2020: Herrn Dr. Stephan Krusche, TUM) zugesprochen.

Mit der HRK hat 4ING seit 2011 drei gemeinsame Fachtagungen, wie die letzte im März zu Microcredentials, veranstaltet. Ebenso hat 4ING eine Veranstaltung mit TU9 und acatech sowie mit der BDA und dem Stifterverband durchgeführt. Als eigene Großveranstaltung hat der erste 4ING-Vorsitzende aus der Informatik, Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Manfred Nagl, RWTH Aachen, die Reihe der gemeinsamen 4ING-Plenarversammlungen 2008 in Aachen begründet.

4ING bringt sich bei Novellen der Landeshochschulgesetze oder von Bundesgesetzen wie dem Wissenschaftszeitvertragsgesetz durch Stellungnahmen und in Anhörungen ein.

4ING ist Mitglied im Nationalen MINT Forum, bei der SEFI, dem größten europäischen Netzwerk für Ingenieurausbildung, und bei ASIIN als alleiniger Vertreter der Universitätsseite und Fakultätentage. Sowohl bei der SEFI als auch bei der ASIIN sind Vertreter von 4ING im Vorstand aktiv.

Beitrag vom 4ING Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr.-Ing. Olaf Wünsch und der Geschäftsführerin Heike Schmitt